Statement:Grüne: Ausbildungsperspektive im Fall Wilstedt ist gut, Spurwechsel ist besser

or wenigen Wochen haben Angehörige meiner Fraktion und ich selbst das Pflegeheim in Wilstedt besucht. Seitdem hat sich glücklicherweise vieles in die richtige Richtung entwickelt. Wir begrüßen es sehr, dass die Heimleitung den zehn von der Abschiebung bedrohten Menschen aus Kolumbien eine Ausbildung anbietet. Auch angesichts des gravierenden Fachkräftemangels insbesondere im Pflegebereich ist diese Entscheidung sinnvoll und richtig.

Die zehn kolumbianischen Arbeitskräfte aus dem Heim in Wilstedt sollen unter anderem zu Pflegeassistent*innen und Pflegefachkräften ausgebildet werden. Dadurch will die Leitung des Pflegeheims ein Bleiberecht in Deutschland ermöglichen. Dazu sagt Detlev Schulz-Hendel, Vorsitzender der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im niedersächsischen Landtag:

Vor wenigen Wochen haben Angehörige meiner Fraktion und ich selbst das Pflegeheim in Wilstedt besucht. Seitdem hat sich glücklicherweise vieles in die richtige Richtung entwickelt. Wir begrüßen es sehr, dass die Heimleitung den zehn von der Abschiebung bedrohten Menschen aus Kolumbien eine Ausbildung anbietet. Auch angesichts des gravierenden Fachkräftemangels insbesondere im Pflegebereich ist diese Entscheidung sinnvoll und richtig.

Ein Blick nach Wilstedt belegt sehr deutlich, dass es sich lohnt, sich für eine Integrationsoffensive einzusetzen. Der Fall beweist auch, dass sich die Betriebe selbst für ihre Beschäftigten einsetzen können – so wie das die Leitung des Pflegeheims in Wilstedt getan hat. 

Wir gehen fest davon aus, dass die zehn Personen aus Kolumbien eine klare Garantie dafür erhalten, während der Ausbildung nicht in ihre Heimat abgeschoben zu werden. In diesem Zusammenhang danken wir Bundesgesundheitsminister Lauterbach, der sich für eine Lösung im Fall der Arbeitskräfte aus dem Wilstedter Pflegeheim eingesetzt hat.

Für uns Grüne bleibt aber die Forderung nach einem echten Spurwechsel. Es muss eingewanderten Menschen erleichtert werden, vom Asylsystem ins System der Arbeitsmigration zu wechseln. Nur unter diesen erleichterten Umständen wird eine umfassende Erwerbsmigration ermöglicht, die unser Arbeitsmarkt benötigt. Es ist und bleibt eine gesellschaftliche Aufgabe, zugewanderte Menschen zu integrieren und ihnen eine Perspektive zu bieten. Es braucht dies auch, um den schon heute dramatischen Arbeits- und Fachkräftemangel in der Pflege und anderen Branchen nicht weiter zu verschärfen.

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